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socioMovens Latvija

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Im April 2013 startete unsere erste Pilotprojektwoche im Baltikum. In einem Gästehaus nahe Rigas kamen 20 Jugendliche aus zwei Schulen für eine Woche zusammen, um sich mit dem gesellschaftlichen Problem der vernachlässigter Kindern zu beschäftigen, die einen Großteil ihrer Zeit auf der Straße im Kontext von Drogen, Gewalt und Kriminalität verbringen.

Das für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer neuartige Format der Tage wurde dabei vor allem durch die drei Grundelemente  einer jeden Projektwoche charakterisiert:

In den verschiedenen Einheiten des Tages setzten sich die 15- bis 17-Jährigen mit dem Leben der „Straßenkinder“ auseinander. Sie schilderten zu Anfang zunächst die Situation in ihrem persönlichen Umfeld. Im Anschluss wurde mit verschiedenen Methoden die Thematik vertieft. Eine Psychologin versuchte den Jugendlichen einen Einblick in die Realität der Betroffenen zu vermitteln. Wichtig war aber vor allem die aktive Teilnahme: Die Schülerinnen und Schüler hatten so beispielsweise die Aufgabe eine Diskussion zwischen verschiedenen  Interessenvertretern

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nachzustellen, um so die Anliegen und Interessen von Staat, Schule und Eltern besser nachvollziehen zu können. Zudem  erarbeiteten sie in verschiedenen Workshops Ideen und Ansätze zur Verbesserung der Lage. Diese stellten sie zum Abschluss der Tage in einem Flyer zusammen, der an Bildungs- und Sozialeinrichtungen verteilt werden soll. Durch zahlreiche erlebnispädagogische Übungen konnte die inhaltliche Arbeit darüber hinaus immer wieder an die eigene Lebenswirklichkeit zurückgebunden werden. Um den Jugendlichen die Möglichkeit zu geben die mannigfachen Eindrücke des Tages zu reflektieren und für sich fruchtbar zu machen, spielte bereits zu Anfang unserer Projektwochen der  tägliche Morgenimpuls und dessen abendliche Auswertung eine tragende Rolle. Mit dem vielfach bekannten Sports4Peace-Würfel und dessen sechs Spielregeln lernten die Jugendlichen außerdem ihr Zusammenleben zu stärken und einen Lebensstil der Aufmerksamkeit und Rücksichtnahme zu fördern.

Diese besondere Atmosphäre machte die Tage für alle Beteiligten zu einer bewegenden Erfahrung: Über sprachliche Differenzen hinweg entwickelte sich ein gegenseitiges Verstehen aus dem Bewusstsein um ein gemeinsames Fundament im Miteinander. Ein toller Einstieg für die folgenden Projektwochen.