SocioMovens Kroatien: Eine ganz besondere Vorbereitung…
SocioMovens Kroatien war in den letzten Wochen mal wieder aktiv. Trotz aller Verpflichtungen in der Schule oder an der Universität fanden zahlreiche Freiwillige Zeit, um sich mit 26 Schülerinnen und Schülern des Bildungszentrums „Tomislav Spoljar“ auf die Erstkommunion und Firmung vorzubereiten. Die Sakramente werden am 23. April 2022 von Bischof Bože Radoš gespendet. Die Schülerinnen und Schüler mit Behinderungen werden in ihrer Vorbereitung eng von dem Verantwortlichen der Kommission für die Seelsorge für Menschen mit Behinderungen und ihrer Familien der Diözese Varaždin, Leonardo Šardi begleitet, der das Programm mit den Freiwilligen von socioMovens durchführt.
Um auch den Familien der Kinder die Möglichkeit zu geben an der Erstkommunion- und Firmvorbereitung teilzunehmen fand die Vorbereitung an mehreren Terminen statt mit ganz unterschiedlichen Workshops. So wurden zum Beispiel in einem der Workshops Karten bestickt und mit einem Gruß und Segenswünschen beschrieben. Diese sollen nach der Feier von den Freiwilligen an die Kinder und Familie übergeben werden.
“Ziel, so Anika Sačić – Koordinatorin in Ludbreg, ist es, dass sich die Kinder und die Familien von Kindern mit Behinderung in der Kirche willkommen fühlen und vor Ort erfahren, wie junge Menschen, Herz und Zeit für sie haben.”
Auch die Freiwilligen haben sich gefreut endlich wieder gemeinsam eine Aktion durchzuführen. Besonders vor dem Hintergrund, dass die Teilnehmenden teilweise in ganz unterschiedlichen Projektwochen waren, ist es toll wie die Gruppe in den letzten Monaten zusammengewachsen ist.
Dann erzählt Anika noch eine ganz bewegende Geschichte:
“Letztes Jahr bekamen befreundete junge Eltern aus unserer Gemeinde einen Anruf, in dem sie zum Gespräch ins Krankenhaus gebeten wurden. Die Diagnose für ihr ein-monatiges Kinds sah sehr schlecht aus. Das Kind war eine Frühgeburt und die Hirnschäden massiv, sodass die Ärztinnen und Ärzte die Eltern bereits baten sich von dem Kind zu verabschieden. Wir haben dann angefangen zu beten für den Kleinen, für die Ärztinnen und Ärzte und seine Familie. Und: Das Kind überlebte! Heute ist der Kleine 15 Monaten alt und ist sozusagen der jüngste Freiwillige! Bis heute muss er kämpfen, oft ist er im Krankenhaus, er hat bleibende Hirnschäden, aber der Junge gibt nicht auf – genauso wie seine Eltern.
Auch die Eltern des kleinen Kindes waren zum Workshop gekommen um die Grußkarten mitzugestalten und so ein bisschen etwas davon zurückzugeben, was sie in der Gemeinde erfahren haben. Ganz unverhofft ergab sich so die Gelegenheit, aus erster Hand zu erfahren, wie es ist, Mutter und Vater eines besonderen Kindes zu sein und welche Herausforderungen es zu bewältigen gibt. Die Mutter erzählte von ihren Selbstzweifeln und ihrem Hadern mit Gott, aber auch dem Vertrauen, dass Gott am Ende siegen wird und wie ihr Glaube ihr helfe, das eigene Kreuz zu tragen.
Ich und die anderen können dem sicher zustimmen, wenn es im Lukasevangelium heißt: „Wir Knechte sind nutzlos! Wir haben getan, wozu wir verpflichtet waren!“ (Lk 17, 10). So fühlte sich dieser Tag und die Begleitung von solchen tollen Menschen an.”